Der "Deutsche Gewerkschaftsbund" wurde 1892 in Halberstadt gegründet

Gewerkschaften sind Einigungen von Arbeitnehmern zur Verbesserung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage, vor allem zur Erreichung besserer Arbeitsbedingungen gegenüber den Arbeitgebern.
Sie unterstützen ihre Mitglieder zum Beispiel bei Krankheit und Arbeitslosigkeit aus der Gewrkschaftskasse. Sie organisieren Streiks , wenn die Forderungen anders nicht durch-
zusetzen sind.

Das waren also Aufgaben aus der Anfangszeit.
Die Entstehung der internationalen Gewerkschaftsbewegung ist unmittelbar mit der Entwicklung des Kapitalismus in einigen Ländern, des Kampfes der Arbeiter und der Tätigkeit von Gewerkschaften im nationalen Rahmen verbunden.
Die gewerkschaftliche Organisation auf internationaler Ebene vollzog sich bis zur Jahrhundertwende vornehmlich in der 1889 gegründeten II. Internationale.
Es entstanden internationale Berufssekretariate:
1889 Internationales Sekretariat der Buchdrucker
1890 Internationale Bergarbeiterförderation
Die Gewerkschaftsorganiationen in Deutschland hatten in dieser Zeit eine Mitgliederzahl von ca. 15000. Sie bildeten sich 1869 durch Zusammenschluß lokaler Organisationen auf der Grundlage von Musterstatuten, die August Bebel ausgearbeitet hatte.
Wichtigste Organisationen:
Verbände der: Manufktur-, Hand- und Fabrikarbeiter, Berg-, Hütten- und Salinenarbeiter, Metall- und Holzarbeiter, Schuhmacher
1868/69 gründete sich als Konkurrenzorganisation zu den Gewerkschaften der liberale Hirsch-Dunkersche Gewerkverein .
Für den 10. Juni 1878 war in Magdeburg ein allgemeiner Gewerkschaftskongreß einberufen worden, welcher von den Preußischen Behörden verboten wurde. Trotzdem wuchs die Mit-
gliederzahl von 50.000 Ende 1878 auf 300.000 im Jahr 1890.
Um die Jahrhundertwende trat der Kapitalismus der freien Konkurrenz in sein imperia-
listisches Stadium. Die Arbeiter waren in Großbetrieben konzentriert, die Ausbeutung verstärkte sich. Sie wurden sich ihrer Lage immer mehr bewußt und erlangten ein höheres Klassenbewustsein. Die Organisiertheit der Arbeiterklasse nahm zu und ihre revolutionäre Kraft wurde stärker. In den folgenden Jahren kam es verstärkt zu politischen Massenstreiks.
Der erste Kongreß der Gewerkschaften Deutschlands fand vom 14. bis 18. März 1892 in Halberstadt, im "Odeum", statt und brachte die Gewerkschaftsführer der Einzelverbände zur Großorganisation zusammen. Sie gründeten ihren ersten Dachverband.
Dieser "Dachverband" ist der Vorgänger des heutigen "DGB". An diesem 1. Kongreß der Gewerkschaften nahmen 208 Delegierte aus 62 Verbänden teil. Sie waren von 304.000 organisierten Arbeiterinnen und Arbeitern gewähl worden. Als wichtigster Redner sprach August Bebel.

kleines Bild:aus "Chronik über die Entwicklung der Gewerkschaften im Kreis Halberstadt"
großes Bild:H. Tischler ehem. Standort an d. Einmündung Sternstr. - Braunschweiger Str.
Der DGB und die angehörigen Einzelgewerkschaften haben bewegte Zeiten hinter sich. Aber alle Erfolge sind hart erkämpft worden. Ohne die mühsame Arbeit der Gewerkschaf-
terinnen und Gewerkschafter wird es auch in Zukunft keine Verbesserungen der Arbeits-
bedingungen und in der Lohntüte geben. Gewerkschaften sind die einzige politische Kraft, die sich tatsächlich für den arbeitenden Menschen einsetzt. Es sollte daher eigent-
lich für jeden, der sein Geld mit Händearbeit verdient, selbstverständlich sein, Gewerk-
schaftsmitglied zu sein. Dazu gehört natürlich auch die Bereitschaft, Zeit aufzuwenden für Demos für oder gegen etwas und auch an Streiks teilzunehmen.
Kursiver Text aus: "Chronik über die Entwicklung der Gewerkschaften im Kreis Halberstadt.
Normaler Text: Anmerkungen von H. Tischler